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Faschingsveranstaltung

"Wiener Sängerknaben" beim "Sängerbund" Wiesental zu Gast

Viereinhalbstündiges Programm mit zahlreichen Höhepunkten und Knüllern

Waghäusel-Wiesental. (ber).
Mächtig ins Zeug legten sich die zahlreichen Akteure, um eine - wie gewohnt - mitreißende Faschingsveranstaltung auf die Beine zu stellen, die mancher großen Prunksitzung stand hält. Wie in den Jahren zuvor, so bot auch 2003 der Gesangverein "Sängerbund" ein bunt gemischtes, niveauvolles närrisches Viereinhalb-Stunden-Programm. Mit anerkennendem lebhaften Beifall honorierte das Publikum die durchweg gelungenen Darbietungen. Vor allem die Showeinlagen und Gesangsauftritte wurden zu echten Knüllern.
Unter der Moderation von Wolfram Metzger herrschte stets Kurzweile. Eine Augenweide war wieder einmal die 16-köpfige Frauenformation "Die goldenen Sterne". Ebenso beeindruckte die "Lustige Sängerrunde". Gekonnt setzten sich die dynamischen Damen in Szene und wetteiferten gesanglich mit den Männern. Im Outfit der Wiener Sängerknaben, bestens einstudiert von Heide Bernstein am Klavier und Elfriede Haag, verantwortlich für die Texte, karikierte die Truppe vor allem das stressige Sängerleben und den Wienaufenthalt des Chors.
Wie begehrenswert Tenöre sind, das machten die "Sängerrunde" deutlich. In Abwandlung des bekannten Flippers-Refrains wussten die adrett gekleideten Sänger, dass das weibliche Geschlecht vor allem "Sängerbündler" bevorzuge. Auch aufs politische Parkett begab sich die 


ganz schön in Fahrt



selbstbewusste Mannschaft mit ihrem "Santo-Domingo-Song". "Sie sehnen sich so nach unserm Geld": diesen Eindruck hatten die Wiesentaler von den Absichten der derzeitigen Regierung in Berlin.
In der Bütt glänzte Emil Erbe als Schornsteinfeger, der über seine täglichen Erlebnisse bei den "grünen Witwen" berichtete. Mit Seppl Huppuch hinter dem Mikrophon konnte der "Sängerbund" einen besonderen Höhepunkt präsentieren. 82 Jahre zählt das Multitalent inzwischen. Eine Jahrzehnte lange Erfahrung und Routine besitzt der passionierte Fasenachter, der witzig, schlagfertig, reimerisch brillant und durchweg knüppelhart die Lachmuskeln attackierte. Seine Einblicke in das Dasein als "Rentner-Pendler" und "Frühschoppen-Beobachter" heizten die ohnehin tolle Stimmung im Saal weiter an. Unnachahmlich in Mimik, Gestik und Sprache, so lautete das Lob über den Akteur.
Über den Einzug des englischen Wortschatzes in die deutsche Sprache und in den Wissädalä Dialekt dozierte "Lady" Elfriede Haag - zur Freude und Gaudi des Publikums. Einen zweiten Auftritt im Laufe des langen Abends absolvierte sie mit ihrem "geliebten Gatten" (Bernd Seider). Dabei kamen allerlei Problem, die sich im Laufe der Ehejahren in der Zweisamkeit anhäufen, zum Vorschein. Deftig-herzlich und witzig-spritzig fiel der Dialog des Pärchens aus. Als eifriger "Themenfinder" für Büttenreden stellte sich Werner Sälzler den Gästen vor.